Im Mai 2018 ist unser Notenbuch „33 bulgarische Tanzlieder” erschienen, eine Sammlung bulgarischer Volkslieder, die Folkloretänze begleiten. Es enthält Noten nach Originalaufnahmen in mehreren Stimmen mit Harmonien, Liedtexte in lateinischer Schrift, im Anhang auch kyrillisch und in deutscher Übersetzung sowie Anmerkungen und Kommentare zu den Texten und den Hintergründen der Lieder. Weiterlesen „„33 bulgarische Tanzlieder“ – Noten und Tanzbeschreibungen“
Kategorie: allgemein
Dâlgata – oder: Wie kommt das Mädchen zu den Blutegeln?
Wer sich eingehender auf die Texte bulgarischer Tanzlieder einläßt, erlebt manchmal Überraschungen. Im Text zu dem bulgarischen Tanz Dâlgata (Belčo Stanev 2003) hört man beispielsweise die folgenden Zeilen:
Die Augen meiner Liebsten, liebe Mutter, sind [wie] schwarze Kirschen (cârni čereši: Севдините очи, мила мамо, църни са череши).
Die Brauen meiner Liebsten, liebe Mutter, sind [wie] Blutegel (morski pijavici: Севдините веги, мила мамо, морски пиявици). Weiterlesen „Dâlgata – oder: Wie kommt das Mädchen zu den Blutegeln?“
Folkloretanzmusik: Kopien verkaufen?
Neulich wurde ich gefragt: „Verkaufst du Musik zu all den Tanzbeschreibungen, die du auf deiner Website hast?”
Eine in zweierlei Hinsicht merkwürdige, aber auch nicht ungewöhnliche Frage. Nicht ohne Grund warne ich in den Erläuterungen zu meinen Tanzbeschreibungen davor, diese zum Praxiserwerb zu benutzen – ich kenne ja „meine Pappenheimer”. Auch dieser Frager scheint „das Pferd von hinten aufzuzäumen” und sich mit Hilfe der Tanzbeschreibungen und der Musik, die er noch nicht hat, die Tänze aneignen zu wollen. Weiterlesen „Folkloretanzmusik: Kopien verkaufen?“
Sandansko horo – oder „Strandžansko”?
Der in der Folkloretanzszene seit Jahrzehnten ziemlich populäre Sandansko horo aus Bulgarien verdient wegen seiner etwas schillernden Herkunft nähere Betrachtung. Es geht dabei um die Frage „Sandansko” (aus Sandanski im Pirin) oder „Strandžansko” (aus der Strandža, einer Landschaft an der Grenze zur Türkei) – Südwest- oder Südostbulgarien. Weiterlesen „Sandansko horo – oder „Strandžansko”?“
Teško oro
Man muß den Teško oro aus Makedonien und den Teško oro aus Serbien voneinander unterscheiden – das sind zwei völlig verschiedene Tänze. Weiterlesen „Teško oro“
Hora miresii
„Brauttanz” heißt der Name des Tanzes aus Rumänien. Mit diesem Hinweis auf die reichhaltigen Details einer traditionellen Hochzeitszeremonie, mit dem getragenen Klang des Tanzliedes und den ganz besonders ruhigen Tanzschritten hebt die Hora miresii sich von der großen Masse der Folkloretänze deutlich ab und weckt vielleicht bei uns Tänzerinnen und Tänzern die Neugier, das Bedürfnis, Genaueres zu erfahren. Weiterlesen „Hora miresii“
Wo sind unsere Reigen geblieben?
In Deutschland ist der Reigen wohl in der Literatur und in der Musik anzutreffen, sucht man ihn aber unter den deutschen Volkstänzen, ist er höchstens noch in Spuren zu finden. Es muß ihn als Tanz aber einst gegeben haben, ursprünglich unter der Bezeichnung „Reihen”, sonst wäre er nicht in den erwähnten Quellen belegt. Wo ist unser Reigen geblieben? Weiterlesen „Wo sind unsere Reigen geblieben?“
Milanovo kolo: Woher kommt der?
Milanovo kolo gehört zu der frühen Generation von Folkloretänzen, die über die USA in den 50er und 60er Jahren zu uns gekommen sind. Die „Biographie” dieses Folkloretanzes bietet erhellende und beispielhafte Einsichten in die Ursprünge vieler unserer „alten” Folkloretänze. Weiterlesen „Milanovo kolo: Woher kommt der?“
Die Tradition im Blick – spaßfreie Zone?
Eine Momentaufnahme
Jüngst führte ich eine hitzige Diskussion mit einem langjährigen Folkloretänzer. Er berichtete von einer nicht-folkloristischen Faschingsveranstaltung, auf der er ausgiebig und mit Begeisterung Line Dance getanzt habe. Weiterlesen „Die Tradition im Blick – spaßfreie Zone?“
U Kruševo ogin gori
Ein makedonischer Tanz mit einem auffälligen Namen: „In Kruševo brennt es” – nicht etwa „Kruševsko oro”, wie makedonische Tänze sonst meist heißen. Korrekt müßte es lauten Weiterlesen „U Kruševo ogin gori“