Die Moldvái Csángó sind ungarisch sprechende Menschen, die außerhalb von Siebenbürgen leben. Meistens sagt man, der ungarische Sprachraum reicht bis an die Westseite der Karpaten, bis zur Donau und bis Westungarn und Österreich
Es gibt vier Gruppen: die Gyimesi Csángó sind die berühmtesten; sie wohnen in der Nähe von Braşov (Hermannstadt) und haben wunderschöne Tänze. Sie spielen dieses „ütőgardon“, vielleicht habt ihr das gesehen. Es sieht der Form nach fast wie ein Cello aus, aber ganz primitiv und wird geschlagen. Interessanterweise war es meist die Frau des Geigers, die es spielte, so daß das Geld, das die Musikanten verdienten, im Haus blieb.
Jede Ortschaft hatte eine Zigeunerkapelle – obwohl sie nicht sagen, daß sie Zigeuner sind. Sie sagen, „Wir sind Ungarn“. Im Vergleich zu den anderen sind sie meist viel dunkler und sie lebten meist außerhalb des Ortes, am Rand des Dorfes.
Die anderen drei sind die Moldvai Csángó in der Moldau, die Bukovinai Csángó in der Bukovina und die Gétfalosi Csángó – die „sieben-Dörfer-Csángó“ – südlich von Braşov. Das sind die vier Csángó-Stämme. Sie haben drei verschiedene Arten von Tänzen: die „altungarischen“ nennt man die einen, dazu gehört Serény Magyaros und einer, der vor dem Serény Magyaros getanz wird, der heißt Lappos, „der langsame Magyaros“. Er geht so: … [tanzt]. Die Tänzer gehen so umeinander spazieren – ein bißchen komischer Tanz. Dann gibt es die „Balkan“-Tänze, wie „Öves“, oder „Brîul“, die mehr wie die rumänischen oder bulgarischen Tänze aussehen. György Martin, ein Tanzwissenschaftler hat diese Einteilung gemacht. Viertens gibt es die „modernen“ Tänze, zu denen die Polka gehört, der „Siebenschritt“, einer heißt „der hinkende deutsche Tanz“ – ein sehr lustiger Tanz.
(Stefan Kotansky, Mitschnitt 2000)