Čupurlika

[Name nicht überliefert] war Türke, d.h. Moslem aus Makedonien, aus Tetovo und er hat Lesnoto, wie wir ihn kennen, immer getanzt: dum-ta, dum-ta-ta, dum-ta – genau wie die Čupurlika. Und er hat gesagt: Das ist Pravo Oro. Čupurlika ist ein Čoček wie Yeni Yol auch. „Yeni Yol“ heißt „Neuer Weg“ und ist heute noch unter den Zigeunern zu finden. Ich habe ihn nicht bei den Türken gesehen. Es gibt Türken in Makedonien, es gibt Zigeuner, Albaner und Pomaken. Pomaken sind Slawen, die den islamischen Glauben angenommen haben. Ich habe Albaner tanzen gesehen – auch die Albaner tanzen eine Čupurlika und die nennen sie interessanterweise den „Stadt-Tanz“ … ich komme jetzt nicht auf den Namen – aber genau wie Čupurlika, wie wir sie kennen. Sie sagen, „das ist der Stadt-Tanz“. Die Türken sagen „Pravo Oro“ und die Zigeuner sagen „Čoček“ oder manchmal „Čupurlika“. Alles heißt „Čoček“, was diese Art von Musik verwendet. Aber mit Čupurlika wird diese Melodie benannt: … (singt). Das ist die berühmte Čupurlika.

Eine alte Aufnahme von dieser selben Musik, gespielt von Tale, dem türkischen Klarinettisten, hieß „Ramno Veleško“, „der gerade Tanz von Veleš“, der „Pravo Oro“ von Veleš. So hat er es vor dreißig Jahren genannt. Das ist meiner Meinung nach eine 7/8-Form des Čoček.

(Stefan Kotansky Mitschnitt 2000)

Čupurlika kommt aus Veles. „Çüpür“ ist das türkische Wort für „Brücke“. Veles hieß früher „Çüpürli“ [oder Köprülü], später „Titov Veles“ und jetzt heißt es wieder „Veles“. Es liegt südlich von Skopje am Vardar. Es ist ein Tanz der Muslime; so tanzen sie auf Lesnoto. Jeni Jol und Čupurlika sind Choreographien aus dem Programm von „Tanec“. Durch diese Aufführungen wurden die beiden Tänze sehr bekannt. Wenn man heute Jeni Jol tanzt, muß man auch Čupurlika tanzen. Das ist kein Dorftanz, sondern Stadtfolklore.

(Stefan Kotansky Mitschnitt 2002)