Ein Lied von einem Sänger namens Šaban Bajramović, bekannt auch als „Zigeunerkönig“. Er ist Serbe. Der Tanz, den ich darauf getanzt habe, ist von Andy Bettis. Er ist Engländer. Auf Opa Cupa tanzt man in Serbien einen Kolo. Andy hat diese nette Choreographie darauf gemacht.
Von Rumelaj, das Kályi Jág zuerst gesungen hat, gibt es diese Geschichte: Ich habe immer gefragt: Was bedeutet das? Im Internet gab es dann eine große Debatte, niemand wußte, was das war, obwohl es mit dem Geschlechtsteil der Frauen zu tun hat. Dann sagten manche Frauen, sie werden diesen Tanz nie wieder tanzen, nachdem sie erfahren hatten, worum es sich handelt. Aber was die Zigeuner untereinander sagen, auch Frauen, hat nicht dieselbe Bedetung. Wenn ich das übersetze, besonders auf Deutsch, ist das schrecklich, aber auf Englisch ist es schon nicht mehr so schlimm. Hört Euch die Rap-Musik an, da gibt es das auch: „Motherfucker“ – schön ist das nicht, aber es hat die schlimme Bedeutung schon verloren. Die ungarischen Frauen in den Dörfern der Csángós, junge Frauen, Mädchen von zehn und zwölf Jahren, schreien Sachen – wenn ich die übersetze, sind die so schlimm, daß die Schwarzen bei uns in den USA sich genieren würden. So schlimm sind die Csujogatós [scherzhafte Verse der Mädchen]! …
Zu Rumelaj: es gibt jetzt auch eine türkische Version und ich habe Jeni Jol auf die Musik gemacht. Aber, was ich zu Opa Cupa sagen wollte: Erst vor ein paar Wochen … das lebt mit mir, ob das wahr ist oder nicht, weiß ich nicht. Das Lied hat der Várga Gusti mit Kályi Jág gesungen. Als ich ihn damals fragte, was der Text bedeutete, sagte er:
– Ach Gott, das ist der einzige Text, den wir nicht aufgeschrieben haben, weil er von solchen Sachen handelt.
Ich fragte ihn: Wo hast Du ihn kennengelernt? Er sagte, es ist Balkanfolklore. Er hörte es einmal im Radio auf der Höhe von Szeged, als er nachts gefahren ist und diese Melodie ist ihm geblieben, Opa Cupa …
Rumelaj ist dann auch von Ando Drom gespielt worden, allerdings viel schneller.
(Stefan Kotansky Mitschnitt 2003)
[Die Refrains von Rumelaj („Rume, rume, rumelai, hajde hajde hajde“) und Opa cup („Lumbaj lumbaj lumbaj laj, ajde ajde ajde“) haben die gleiche Melodie – kein Wunder, daß Stefan Kotansky bei Opa Cupa immer wieder auch auf Rumelaj zu sprechen kommt, siehe auch unten, 2010. – Anm. d. Red.]
Mitschnitt 2010:
Geschrieben und gesungen von Šaban Bajramović, einem Rom, einem Zigeuner aus Niš in Südserbien. Er war sehr populär in den sechziger, siebziger Jahren und dann eine Weile ziemlich vergessen, und wurde dann wieder entdeckt. Nach den [Balkan-] Kriegen gab es die „Mostar Reunion“. Die haben eine Platte mit ihm gemacht und damit ist er auch im Ausland wieder groß geworden. Er ist leider letztes Jahr gestorben. Er war wirklich ein toller Kerl. Er war wie bei uns der Frank Sinatra oder andere Sänger, die so eine rauhe Stimme haben.
Der Tanz wurde von Andy Bettis komponiert, dem ehemaligen Mann von Laura Shannon – viele von euch kennen sie. Er wohnte in Findhorn das letzte Mal, als ich ihn gesehen habe. Ich habe dazu etwas beigetragen und jetzt empfinde ich den Tanz fast wie meinen Tanz. Den Text des Liedes habe ich auch dabei.
Als ich „Rumelaj“ gemacht habe … Ich habe das Lied gehört von Kalyi Jag, das sind Ungarn, und ich habe den Gusti gefragt, woher er das kennt – „Balkantanzlied“ hat er nur geschrieben, „ich war in einem Taxi in Szeged und habe es im serbischen Radio gehört.“ Na ja, ich habe es früher nie gehört, ich kenne die serbische Musik gut, und ich sagte, was singst du da? Er sagte: „Ach, Schmarrn! Das ist ein Lied auf unserer ersten LP, wo der Text nicht dabei stand.“ In Amerika gibt es hunderte von Besprechungen, die der Frage nachgehen, was der Text bedeutet. Es ist wurscht! Ich dachte, das Lied, das er gehört hatte, war vielleicht Opa Cupa. Jetzt singt man sogar in der Türkei „Rumelaj“. Ich muß lachen! Ich habe dann den Tanz zu diesem Lied kombiniert und Pece [Atanasovski] war immer sauer auf mich, weil ich „Jeni Jol“ darauf gemacht habe und dann hatte er natürlich auch sein „Rumelaj“ und ich habe mein „Ne félj lányom“ – vielleicht kennt ihr es – mein ungarischer Tanzlehrer hat immer gesagt: „Ne félj lányom, Stefan …??“ (1) Jeder hat sein „Ne félj lányom“ … Also, es ist wichtig, daß wir schöne Musik finden und darauf etwas tanzen. Und ab und zu müssen wir etwas erfinden … Das mache ich jetzt ab und zu.
(1) Dt.: „fürchte dich nicht, Tochter“ (vgl. http://www.phantomranch.net/folkdanc/songs/songs_hungary.htm, http://folkdancemusings.blogspot.de/2014/04/ne-felj-lanyom-hungary-dance-arranged.html, http://www.tousauxbalkans.net/Ne_félj_lányom)