Zweite Nachbemerkung zu Mîndrele

Inzwischen haben wir – dank Radboud Koop – Kenntnis von einer weiteren Quelle erhalten, die die Frage nach der Bedeutung des Tanznamens „Mîndrele“ auf sehr einfache Weise beantwortet. Gheorghe Popescu-Județ schreibt in seiner Tanzsammlung „Jocuri Populare Romînești“ (1959, S. 104): 

„Die Bezeichnung „Mîndrele“ kommt von den schönen Mädchen, die die Burschen bei der Hora so sehr suchen.“ (Denumirea de „Mîndrele“ vine de la fetele frumoase, atît de mult căutate de flăcăi la horă.

Weiter schreibt er, dass junge Burschen und Mädchen (flăcăi și fete) an diesem beliebten Tanz teilnehmen, der an keinem Fest und keiner Hochzeit in Oltenien fehlt. „In Segarcea wird der Tanz breit und einfach getanzt, in Bailesti geschmeidig und gleitend, in Hunia bei Calafat schnell und hüpfend.“ 

Also – vergessen wir alle Spekulationen über „Bojarenmädchen“, „Stolze“, „Schöne“ oder gar „older women“. 

Die Mîndrele (oder Mândrele) sind eine Tanzfamilie, die bei den jungen Menschen in Oltenien sehr beliebt ist, in vielen Varianten getanzt wird und deren Namen sich auf die Erotik, ein wichtiges, ja konstitutives Element des Volkstanzes, bezieht.