ein Tanz aus der Gegend von Făgăraş in Südost-Siebenbürgen, zwischen Sibiu und Braşov. Er steht im 2/4-Takt, ist aber stellenweise synkopiert. Die Bulgaren haben ihre ungeraden Takte, die Rumänen tanzen auf gerade Takte synkopiert. Făgăraş liegt in Südost-Siebenbürgen. Der Tanz ist ein Brîul [frühere Schreibweise bis 1990, heute: Brâul] – ein „Gürteltanz“, den ich von Sunni Bloland gelernt habe, eine sehr gute Freundin von mir, Professorin an der Universität von Kaliformien in Berkeley. Sie hat ihre Arbeit über rumänische Tänze geschrieben. Ich meine, sie hat den Tanz von Marius Korpel gelernt. Marius hat ihn von Theodor Vasilescu gelernt. Und Alexandru David hat ihn von Sunni gelernt. – Das ist die Geschichte! Ich bin nicht hunderprozentig sicher, aber ich meine, daß der Tanz von Theodor kommt. Damals hat Marius die meisten Sachen von Theodor gelernt – und auch Sunni von ihm.
Die echte Musik ist ein bißchen anders. Man kann ihn nicht so tanzen. Bei Sunni ist es immer so: Sobald sie in die USA zurückkam und ihre Notizen anschaute, konnte sie sie nicht wieder zusammenbringen. Sie hat uns immer gebeten: Kannst Du mir damit helfen? Ich bin der Meinung, er geht so … Also, die Tänze haben sich wie beim Telefonspiel – kennt ihr das? – bei ihr immer geändert. Aber trotzdem ist er so beliebt, wie er ist und er ist nett und die Bewegungen sind mehr oder weniger da.
(Stefan Kotansky Mitschnitt 2003)